Immer wenn die kalte Jahreszeit, so Anfang November, beginnt, steigt das Fieber bei einigen Mitgliedern des Fischereivereines in Wildeshausen. Auch in diesem Jahr war es wieder deutlich zu erkennen. Krankheitssymtone: Der E-Fischer Stefan kitzelt voll konzentriert aus einem unterspülten Uferbereich eine dort vermutete Meerforelle heraus und dann zeigt sich in seinem Gesicht die Freude des Erfolges. Der Keschermann Marco fängt mit einem Hechtsprung eine schon bereits verloren geglaubte Meerforelle mit dem Kescher und bei jedem Wetter und jeder Wassertemperatur reizt er die Wasserstände solange aus, bis ihm die Wathose voll läuft, dabei lacht er freudig. Tobias und Christian ziehen das Transportboot durch die Stromschnellen, immer bedacht, am E-Fischer und Keschermann dranzubleiben, auch wenn sich ca. achtzig Liter Wasser mit einer Temperatur von 4° C in der Wathose befindet. In den Gesichtern der Begleiter und Zuschauer am Ufer ist große Begeisterung beim Fang jeden Fisches zu erkennen. Jubelgesänge erklingen und durch hektische Tipps versuchen sie jeden Fang, der zu scheitern scheint, zum Positiven zu drehen. Das Fieber springt auf die jüngeren Generationen über. Zunächst fragen sie schüchtern, ob sie mitgehen dürfen. Beim nächsten Termin meldet man sich sofort wieder an. Ab der dritten Woche suchen sie sich eine Aufgabe, zunächst tragen sie einen Eimer und später versuchen sie sich als Keschermann und Transportbootzieher, auch wenn sie wissen, dass sie nasse Füße bekommen. Man kann nichts tun gegen das Fieber, denn in Wildeshausen hat sich die Krankheit selbstständig gemacht. Immer wieder denken sich die Verantwortlichen etwas Neues aus und entwickeln das Ganze weiter. Wir hoffen, dass die Ansteckungsgefahr noch ein paar Jahre anhält.